Tagesmutter zu sein ist schon immer meine Berufung gewesen.
Ich habe mich mit den Kindern seit meinem 10. Lebensjahr beschäftigt. Nach meinen Unterrichtszeiten habe ich in der Betreuung der Grundschule der Lehrerin geholfen. Ich habe nicht nur mit den Kindern gespielt und ihnen mit Hausaufgaben geholfen, sondern auch eine „Theater-AG“ geführt.
Mein Schulpraktikum habe ich in einem Kindergarten gemacht. Während meines Studiums war ich als Betreuerin in den Sommercamps tätig.
Arbeit mit den Kindern ist für mich das, was mir immer große Freude und das Vergnügen bereitet hat. Aber natürlich verstehe ich, dass es auch eine große Verantwortung ist, denn für die Eltern ist es wichtig, sicher zu sein, dass ihr Kind sich in guten Händen befindet.
In meiner Jugend habe ich mich oft gefragt: Was bewegt Menschen? Wonach suchen Sie? Warum strahlen manche Menschen etwas aus, was die anderen anzieht, und andere wirken dagegen eher abweisend?
Und ich habe eine Antwort darauf für mich gefunden:
Alles dreht sich um die Liebe!
Sie ist unser Motor, sie treibt uns an.
Alles, was wir tun, tun wir, um geliebt bzw. respektiert zu werden.
Und wenn ein kleines Kind das Glück hat zu erleben, dass es einfach so geliebt wird, wie es ist, und dass es dafür nichts leisten muss – dann entwickelt sich ein großes Vertrauen in diese Welt. Es weißt, dass da immer jemand ist, der an seiner Seite steht, der seine Gefühle und Wünsche respektiert und der es unterstützt. Das macht mutig uns stark und lässt Menschen offen und zuversichtlich auf die Welt zuzugehen.
Wenn diese Erfahrung fehlt, bedeutet das eine große Verunsicherung. Ein solcher Mensch hat ständig Angst davor, etwas falsch zu machen, weil er dann nicht mehr geliebt wird. Er hat das Gefühl sich die Liebe anderer verdienen zu müssen, indem er sich unentwegt anstrengt, alles richtig zu machen. Er kann nicht darauf bauen, dass ihm immer jemand den Rücken stärkt – egal was er auch tut. Das ist auf Dauer sehr erschöpfend und frustrierend. Den Missmut darüber kann man den Menschen später oft anmerken.
Deshalb ist mein wichtigstes Erziehungsmittel – die Liebe!
Liebe macht Kinder stark, selbstbewusst und lebensfreudig. Kinder, die selbst Liebe und Respekt erfahren haben, geben das später auch gern an andere weiter. Sie erfahren dabei, dass liebevoll zu sein, sehr viel Freude mit sich bringt. Deshalb ein ganz wichtiger Grundsatz für meine Erziehung lautet :
„Kinder werden nicht geliebt, weil sie gut sind,
sondern sie sind gut, weil sie geliebt werden!“
Liebevolle Beziehung zum Kind betrifft nicht nur seine emotionale, sondern auch physische, intellektuelle und soziale Entwicklung. Und im Alltag ist das alles oft sehr miteinander verbunden.
Meine Aufgabe sehe ich darin, dem Kind zu helfen, seine grenzenlosen Möglichkeiten zu entwickeln, damit es mehr Freude in seinem Leben hat – wovon die ganze Welt nur profitiert.